In diesem Bereich stellen wir Ihnen wichtige Instrumente und Methoden vor, die Ihre Peer-Projekte im Bereich Alkoholprävention unterstützen können. Entdecken Sie die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Peers. Erfahren Sie, wie Sie Ihre Öffentlichkeitsarbeit optimieren, Finanzierungsmöglichkeiten erschließen und Ihre Peer-Projekte planen und dokumentieren können.

Wie und in welchen Settings können Peers eingesetzt werden?

Der übermäßige Konsum von Alkohol unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen bleibt nach wie vor ein Problem. Als Reaktion darauf ergreifen viele Städte und Gemeinden umfangreiche Maßnahmen zur Vorbeugung von Alkoholmissbrauch in ihrem jeweiligen Umfeld. Dies betrifft insbesondere Veranstaltungen von regionaler Bedeutung, die oft Anlässe für exzessiven Alkoholkonsum bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen bieten.

Kommunen setzen verstärkt auf niedrigschwellige Präventionsmaßnahmen, bei denen Peers einbezogen werden. Die Peer-Arbeit konzentriert sich in der Regel auf zeitlich begrenzte Einzelmaßnahmen im Zusammenhang mit besonderen Ereignissen außerhalb der Schule, wie zum Beispiel Stadt- und Dorffeste, Konzerte oder Festivals. Durch einen leicht zugänglichen Ansatz ermöglichen Peers den Kontakt zu jungen Menschen, die Alkohol konsumieren.

  • Begleitete Peer-Einsätze finden in Anwesenheit professioneller Akteure aus dem Arbeitsfeld der Suchtprävention statt, wie z. B. hauptamtliche Fachkräfte aus der Suchtprävention, aus der Suchthilfe oder dem Jugendschutz.

  • Bei unbegleiteten Einsätzen ohne Fachkräfte vor Ort empfiehlt es sich, dass Peers immer in Teams von mindestens zwei Personen unterwegs sind, um sich gegenseitig zu unterstützen. Diese Art von Einsätzen ermöglicht den Peers eine direkte und ungestörte Interaktion mit den Jugendlichen. Es kann trotzdem ein zentraler Treffpunkt mit einer professionellen Ansprechperson oder eine telefonische Erreichbarkeit für den Krisenfall vereinbart werden.

  • Je nach Form und Einsatzort eines Peer-Projektes kann der Einsatz von Aktionsständen mit Informationsmöglichkeiten und Animationsangeboten wie Quiz oder Glücksrad sinnvoll sein. Das Aufsuchen eines Informationsstandes ist jedoch auch mit Hürden bei den jungen Veranstaltungsbesuchenden verbunden. Durch aktives Ansprechen und Motivieren durch die Peers können diese Hürden abgebaut werden.

  • Großveranstaltungen bieten eine besondere Gelegenheit für Peer-Projekte, da sie eine breite und vielfältige Zielgruppe ansprechen. Peers können hier eine bedeutende Rolle spielen, indem sie in informeller und zugänglicher Weise mit Gleichaltrigen interagieren. Diese Interaktionen können auf vielfältige Weise gestaltet werden, um eine positive und ansprechende Atmosphäre zu schaffen.

    Bei Großveranstaltungen sollten Peer-Teams gut vorbereitet sein, um auf verschiedene Situationen angemessen reagieren zu können. Dies kann durch Schulungen und Workshops zur Kommunikation, Konfliktlösung und zum Umgang mit herausfordernden Situationen erreicht werden.

    Zusätzlich zur Interaktion vor Ort können Peers auch Online-Kanäle nutzen, um vor und nach der Veranstaltung mit potenziellen Teilnehmenden in Kontakt zu treten. Dies kann die Reichweite und den Einfluss des Peer-Projektes erweitern.

    Es ist wichtig, dass Peer-Aktionen bei Großveranstaltungen gut in das Gesamtkonzept der Veranstaltung integriert sind und die organisatorischen Abläufe berücksichtigt werden.

  • Die Integration von Jugendzentren in Peer-Projekte eröffnet vielfältige Möglichkeiten, um eine ganzheitliche und nachhaltige Sucht- und Alkoholprävention unter jungen Menschen zu etablieren. Durch Workshops, gemeinsame Veranstaltungen, Zugang zur Zielgruppe und Ressourcenunterstützung können Jugendzentren eine zentrale Rolle bei der Vorbereitung, Umsetzung und Verbreitung von Peer-Projekten spielen. Diese partnerschaftliche Zusammenarbeit schafft eine engere Verbindung zur Zielgruppe, ermöglicht einen regelmäßigen Austausch und fördert eine gesunde Einstellung zum Alkoholkonsum innerhalb der Gemeinschaft.

Wie kann Öffentlichkeitsarbeit zum Erfolg der Peer-Projekte führen?

Öffentlichkeitsarbeit kann entscheidend zum Erfolg und zur öffentlichen Wahrnehmung der Peer-Maßnahme beitragen, insbesondere wenn sie sich gezielt auf konkrete Projekte oder Einsätze bezieht.

Im Folgenden werden verschiedene Möglichkeiten der Öffentlichkeitsarbeit vorgestellt:

  • Nutzen Sie Ihre bestehenden Kanäle wie Instagram, TikTok, Facebook etc., um über die Peer-Aktivitäten in Ihrer Kommune zu berichten. Wo waren die Peers im Einsatz? Wo sind sie zukünftig anzutreffen?
    Die Ankündigung kann beispielsweise in die Kommunikation und Bekanntmachung von zukünftigen Aktionstagen und Veranstaltungen integriert werden.  Um die Inhalte möglichst authentisch zu gestalten, können die Peers beispielsweise selbst über ihre Einsätze berichten. Videobeiträge sind für dieses Medium am geeignetsten, da sie die höchste Aufmerksamkeit in der Zielgruppe erfahren.

  • Indem Sie regelmäßig informative Blogbeiträge oder Artikel auf Ihrer Website veröffentlichen, die relevante Themen rund um Alkoholprävention und die Rolle der Peers behandeln, können Sie das Bewusstsein für diese wichtigen Themen steigern. Erfolgsgeschichten und wertvolle Tipps können dabei helfen, Ihre Zielgruppe zu inspirieren und zu informieren.

  • Audio- oder Videobeiträge, in denen Peers über ihre Erfahrungen, Herausforderungen und Erfolge sprechen, bieten eine persönliche und authentische Perspektive. Dies ist auch für die Peers eine motivierende Aufgabe, die die Verbundenheit mit dem Peer-Projekt steigert.

  • Durch die Gestaltung informativer Broschüren, Flyer oder Poster, die die wichtigsten Botschaften zur Alkoholprävention enthalten, können Sie effektiv zur Aufklärung und Sensibilisierung beitragen. Diese Materialien können bei Veranstaltungen, in Schulen oder Jugendzentren verteilt werden und so helfen, ein breiteres Publikum zu erreichen und das Bewusstsein für dieses wichtige Thema zu schärfen. Die Materialien können sich direkt an die Jugendlichen und jungen Erwachsenen richten oder auch an die Eltern oder andere Akteure aus der Kommune.

  • Indem Sie mit lokalen Zeitungen, Radiosendern oder Online-Nachrichtenportalen zusammenarbeiten, erreichen Sie eine breitere Öffentlichkeit für Ihre Peer-Aktionen und Präventionsmaßnahmen.  In lokalen Medien kommen sowohl Print- als auch Online-Pressemitteilungen zum Einsatz. Nachfolgend bieten wir Ihnen eine Anleitung zur Erstellung einer Pressemitteilung zum Download an.

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  • Indem Sie öffentliche Vorträge oder Diskussionsrunden organisieren, bei denen Peers über ihre Erfahrungen sprechen und Informationen zur Suchtprävention teilen, können Sie effektiv Wissen und Bewusstsein in der Gemeinschaft fördern. Solche Veranstaltungen können bei Schulen, Gemeindeveranstaltungen oder Gesundheitsmessen durchgeführt werden und bieten die Möglichkeit, direkt mit dem Publikum zu interagieren und für das Thema Suchtprävention zu sensibilisieren.

  • Kreative Wettbewerbe oder Challenges stellen eine inspirierende Möglichkeit dar, Teilnehmende dazu zu ermutigen, ihre eigenen Ideen zur Alkoholprävention beizutragen. Durch die Durchführung dieser Aktivitäten in sozialen Medien oder bei lokalen Veranstaltungen können Sie ein breites Publikum erreichen und zugleich innovative und interaktive Ansätze zur Bewusstseinsbildung und Engagement in der Gemeinschaft fördern.

  • Ansprechende Infografiken oder visuelle Inhalte, die Statistiken, Fakten oder Tipps zur Alkoholprävention veranschaulichen, sind besonders gut für den Einsatz in Sozialen Medien geeignet. Diese Art von Inhalten präsentiert komplexe Informationen leicht verständlich und visuell ansprechend, wodurch sie eine größere Reichweite und stärkere Wirkung in der digitalen Kommunikation erzielen.

  • Gastbeiträge von Influencern, Bloggern oder anderen Botschafter*innen oder gemeinsame Veranstaltungen können die Reichweite Ihres Peer-Projektes erhöhen. Solche Partnerschaften können neue Zielgruppen ansprechen. Außerdem erhöhen sie die Glaubwürdigkeit und Sichtbarkeit Ihres Engagements, indem Sie von der bestehenden Reichweite und dem Vertrauen profitieren, das die Influencer oder Botschafter*innen bereits bei ihrem Publikum aufgebaut haben.

Wie können Peer-Projekte finanziert werden?

Die Finanzierung von Peer-Projekten im Bereich der Sucht- und Alkoholprävention kann durch verschiedene Quellen sichergestellt werden. Hier werden einige mögliche Finanzierungsmöglichkeiten vorgestellt:

Es ist wichtig, verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten zu prüfen und diese zu kombinieren, um sicherzustellen, dass Peer-Projekte angemessen finanziert werden können.

Wie sichern Sie die Qualität und Effektivität Ihrer Peer-Projekte?

Um ein kommunales Peer-Projekt im Freizeit- und Partykontext erfolgreich zu gestalten und zu führen, ist es wichtig, strukturierte und zielgerichtete Ansätze zu verfolgen. Diese Schlüsselbereiche sollten daher besonders beachtet werden, um eine effektive Umsetzung und kontinuierliche Verbesserung des Projekts zu gewährleisten:

  • Konzentrieren Sie sich auf Schlüsselaspekte wie die Akquise und Schulung der Peers sowie die Interaktion mit Jugendlichen. Regelmäßige Abstimmungen zwischen Projektleitung und Peers sind essentiell, um diese Bereiche kontinuierlich zu verbessern.

  • Wenn eine wissenschaftliche Evaluation nicht möglich ist, legen Sie realistische, intern überprüfbare Ziele fest. Dies ermöglicht eine gezielte Anpassung der Ressourcen und das Testen von Aktionen.

  • Bauen Sie ein Netzwerk aus kooperierenden Einrichtungen und Institutionen auf. Dies ist entscheidend für den Erfolg und erlaubt es, alle relevanten Aspekte der Peer-Einsätze effektiv zu koordinieren.

  • Nutzen Sie den Austausch zwischen Peers, Projektleitung und Zielgruppe, um Stärken und Schwächen des Projekts zu identifizieren und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen.

  • Diskutieren Sie mit dem Projekt- oder Begleitteam sowie weiteren kommunalen Akteuren, ob und wo Anpassungen im Projekt nötig sind, um eine kontinuierliche Optimierung zu gewährleisten.

Kontinuierliche Projektdokumentation: Der Schlüssel zur stetigen Verbesserung Ihrer Peer-Projekte

Für Qualitätssicherung, Monitoring und Evaluation des Peer-Projektes ist die regelmäßige Dokumentation der Einsätze zu empfehlen. Durch eine kontinuierliche, projektbegleitende Überprüfung der Prozesse können notwendige Anpassungen rechtzeitig erkannt und umgesetzt werden, was zur kontinuierlichen Verbesserung des Projekts beiträgt.

Mithilfe von Dokumentationsbögen lassen sich die im Voraus definierten Ziele gut überprüfen und die verschiedenen Umsetzungsmöglichkeiten eines Einsatzes auf ihre Erreichbarkeit hin anpassen. So können beispielsweise die Anzahl der geführten Gespräche sowie das Alter der erreichten Jugendlichen Aufschluss darüber geben, ob der Ort/die Veranstaltung für die Durchführung gut gewählt war. Mit der Dokumentation der ausgegebenen Give-aways und Materialien lässt sich einschätzen, ob die Mengen gut gewählt waren. Das Festhalten von besonderen Vorkommnissen sorgt dafür, dass immer mehr Aspekte gesammelt werden, die eine gute Vorbereitung und Planung der Einsätze ermöglichen.

 

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Der Leitfaden zur Durchführung kommunaler Peer-Projekte zur Prävention von Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen

Der Leitfaden bietet Ihnen eine umfassende Anleitung für die Durchführung von Peer-Projekten zur Alkohol- und Suchtprävention bei Jugendlichen auf kommunaler Ebene. Er beinhaltet detaillierte Informationen über die Einflussfaktoren und Risiken des Alkoholkonsums bei Jugendlichen und beschreibt Methoden, um einen verantwortungsbewussten Umgang mit Alkohol zu fördern. Zentrale Bestandteile des Leitfadens sind die Einbindung, Schulung und Organisation von Peers, die in der Alkohol- und Suchtprävention eine wichtige Rolle spielen. Ergänzt wird der Leitfaden durch praktische Hilfsmittel wie Dokumentationsbögen und Strategien für effektive Öffentlichkeitsarbeit, die zur Steigerung der Effektivität und Nachhaltigkeit der Projekte beitragen.

 

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